Was ist die Magische Phase?
Schreckgespenster
Zwischen 2 und 5 Jahren entwickeln Kinder eine starke innere Vorstellungskraft, die mit ausgeprägten Gefühlen verbunden sind (Sogenanntes magisches Denken). So kann ein Vorhang im Halbdunkeln die Gestalt einer Hexe annehm,en. Ein Knacken in den Möbeln kann ein Kind in Angst versetzen. Ein Nachtlicht, das dem Kind eine gewisse Sicht erlaubt, kann diese Schrecken der Nacht mindern.
Wie sehr ein Kind durch solche Wahrnehmungen verängstigt wird, hängt von seiner Persönlichkeit und von den Erfahrungen ab, die es tagsüber macht. Eine gruselige Geschickte von einer Tonbandkassette oder unverständliche Bilder im Fernsehen können sich in der Nacht zu Ungeheuerlichkeiten auswachsen, insbesondere dann, wenn das Kind sich mit den Eltern über das gehörte und Gesehene vor dem Einschlafen nicht aussprechen kann. Eltern, die solche Gespräche versäumen, müssen dann eben nachts mit ihrem Kind über solche Erfahrungen reden.
Was steckt hinter Angstträumen?
Nächtliche Angstgespenster = Pavor nocturnus oder normale
Angstträume
Die wichtigsten schlafphysiologischen Merkmale und Verhaltenseigenheiten des Pavor nocturnus sowie der Angstträume sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt. Der Pavor nocturnus ist ein normales Schlafphänomen. Dem Angsterschrecken liegt ein partielles Aufwachen aus dem tiefsten Non-REM-Schlafstadium zugrunde. Das heißt, das Kind wacht aus dem Tiefschlaf unvollständig auf, was sich in einer Art Verwirrtheitszustand äußert.
Der Pavor nocturnus tritt typischerweise 1 Stunde bis 3 Stunden nach dem Einschlafen auf. Das Kind hat die Augen weit offen, reagiert aber nicht oder nur inadäquat auf das Erscheinen der Eltrn. Sein Gesicht und seine Haltung drücken Angst, Wut oder Verwirrung aus. Das Kind schwitzt ausgeprägt, atmet verstärkt und hat einen schnellen Puls. Seine Eltern nimmt es nur begrenzt wahr.
Sprechen die Eltern das Kind an, so antwortet es nicht oder wirr. Es gelingt den Eltern nicht das Kind zu wecken. Versuche sie das Kind zu beruhigen, indem sie es streicheln und in den ‚Arm nehmen, regt es sich zusätzlich auf. Es stößt die Eltern weg und schlägt um sich. Das Aufwachen geschieht abrupt. Atmung und Puls normalisieren sich schlagartig. Wie ein Spuk verschwindet der Schreck aus dem Gesicht und der Haltung des Kindes. Das Kind ist zufrieden, müde und schläft rasch ein. Wenn die Eltern das Kind fragen, was es erlebt hat, kann es keine Auskunft geben. Es hat auch in den folgenden Tagen keine Erinnerung. Den Pavor nocturnus nimmt es nicht bewusst wahr. Die meisten Episoden dauern 5 bis 15 Minuten. Zumeist dauert eine Episode weniger als eine Viertelstunde – dennoch eine sehr, sehr lange Zeit für die Eltern.
Der Pavor nocturnus tritt zwischen dem 2. Und 5. Lebensjahr , selten bereits Ende des 1. Lebensjahres auf. Am häufigsten kommt er im 4. Und 5. Lebensjahr vor.
Der Pavor nocturnus gehört zum normalen kindlichen Schlafverhalten, er ist keine Verhaltensauffälligkeit!
Schlechte Träume:
|
Pavor nocturnus |
Angstträume |
Schlafphase |
Partielles Aufwachen aus tiefem Non-REM-Schlaf! |
Angstmachender Traum im REM-Schlaf gefolgt von Aufwachen |
Zeitliches Auftreten |
1-3 Stunden nach dem Einschlafen |
In der 2. Hälfte der Nacht |
Erster Eindruck vom Kind |
Kind mit aufgerissenen Augen, außer sich . Kann nicht geweckt werden! |
Waches Kind weint oder ruft nach den Eltern. |
Verhalten des Kindes |
Sitzt im Bett, schlägt um sich. Rennt umher. Ist desorientiert, angstvoller Gesichtsausdruck, Zorn und Verwirrung. Ausgeprägtes Schwitzen, jagender Puls, starkes Atmen. Verhalten normalisiert sich sofort nach dem Aufwachen. |
Weint und ist verängstigt: Angst dauert an nach Aufwachen. |
Verhalten des Kindes gegenüber den Eltern |
Nimmt Eltern nicht wahr. Lässt sich nicht beruhigen. Stößt Eltern weg, schreit und schlägt um sich, wenn es gehalten wird. |
Nimmt Eltern sofort wahr. Will getröstet werden. |
Wiedereinschlafen |
Rasch |
Oft verzögert |
Erinnerung |
Keine |
Auch am folgenden Tag |
Was tun als Eltern |
Abwarten, nicht versuchen das Kind zu wecken. Vor Verletzung schützen. |
Zuwendung. Falls Bedürfnis, mit Kind über Traum reden. |
Alter |
1. bis 5. Lebensjahr |
1. bis 10 Lebensjahr |
Psychische Probleme |
Keine |
Gelegentlich |